Aktuelles (Berichte)

Ohne Gott können wir nichts tun. Ohne Menschen möchte Gott nichts tun.

hl. Augustinus (354-430)

Goldprofess der Schwestern M. Antonia, M. Theresia und M. Veronika

Für unseren Konvent ist es etwas Besonderes, dass drei Schwestern am selben Tag ihre Zeitlichen Gelübde abgelegt haben und heute nunmehr nach 50 Jahren auch diesen Gedenktag gemeinsam feiern können.


Mittwoch 12. September 2018
Berichte


Am 8. September 1968 trauten Sie sich, in einem großen Konvent von genau 50 Schwestern, Ihr Ja auf Gottes Anruf zu sprechen. Heute gehören Sie in einer überschaubaren Gemeinschaft zwar zum fortgeschrittenen Mittelalter, doch prägen Sie drei nach wie vor unser schwesterliches Zusammenleben und unsere Außenkontakte.

Als 68-er Generation kam Ihnen hier in unserem Kloster wohl vor allem die Rolle zu, Brücken zu bauen zwischen vorkonziliarem Ordensleben und einer Öffnung ins Heute. Darüber hinaus haben Sie Weichen in der Schule gestellt.

Ist es Zufall, dass ein Auftrag unseres Ordensgründers Pierre Fourier an seine Ordensfrauen, sie sollten “mater et magistra” sein, von Johannes XXIII. im Jahr 1961 mit der gleichnamigen Enzyklika ein Wesensmerkmal der Kirche hervorhob und damit Neuland betrat?

Mater et magistra – Mutter und Lehrmeisterin – diese Verbindung ist das Erfolgsrezept, das Pierre Fourier der jungen Gründung ans Herz legte. In unterschiedlicher und je persönlicher Weise haben Sie drei diesen Auftrag verinnerlicht und leben ihn.

Unsere Schülerinnen und jetzt auch Schüler, Menschen verschiedenster Altersgruppen begegnen in Ihnen Frauen mit einem hohen Maß an Einfühlungsvermögen und Verständnis. Egal, um welche Notsituation es sich handelt, Ihre mütterliche Zugewandtheit ist spürbar. Sie nehmen sensibel wahr, wessen ein anderer Mensch bedarf und können sich einschwingen auf das, was ihn bewegt. Wie Pierre Fourier eine besondere Zuneigung zu den Schwachen und Unterdrückten hatte und diese durch Schulbildung aus ihrer erniedrigten Situation befreien wollte, so führen auch Sie Menschen über sich hinaus. Als magistra wissen Sie – jede auf Ihre persönliche Art – zu motivieren, zu begeistern, auch zu fordern. Es geht Ihnen darum, die Möglichkeiten, die in einem Menschen stecken, hervorzulocken und zu mehren, so dass er menschlich, geistig-geistlich wächst, das Beste aus sich herausholt.

Und nicht zuletzt gelingt es Ihnen, wie die Vision des “Fais-le grandir” von Mutter Alix ausdrückt, Gott in Ihren Herzen lebendig zu halten und die daraus empfangenen Gaben auch mit anderen Menschen zu teilen.

Deshalb danken wir heute mit Ihnen Gott für Ihre Berufung, für Ihre Treue, für Ihre Identität als Augustiner Chorfrau und Ihr Vorbild als mater et magistra.

Sr. M. Ancilla Ernstberger, Oberin


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