Aktuelles (Berichte)

Ohne Gott können wir nichts tun. Ohne Menschen möchte Gott nichts tun.

hl. Augustinus (354-430)

Inferno an Kloster und Kirche

Sicherungsarbeiten abgeschlossen


Freitag 20. Mai 2022
Berichte


10.6., 9.15 Uhr
Uns erreichen immer wieder freundliche Zuschriften – 10. Juni 2022
Ich zitiere aus zweien:

  • “Was für eine Zerstörung…, der Schock sitzt bestimmt noch tief!
    Ich wünsche euch weiterhin ein mutiges Voranschreiten, ihr seid wichtig für Paderborn!!*

  • “Chapeau! Sie haben nach meiner Wahrnehmung die schreckliche Naturkatastrophe bisher beneidenswert ertragen! Ich glaube, die große Hilfsbereitschaft können Sie sich sehr persönlich an den ‘Hut’ heften, gemäß dem Sprichwort‚ “wie es in den Wald hineinschallt, so schallt es auch wieder heraus“.
    Es macht aber auch deutlich, wie viele ehemalige ‚Zöglinge‘ incl. Eltern sich mit Schulen und Kloster noch verbunden fühlen – ein wahrlich Mut machendes Signal!
    Die Franziskanerinnen aus Aachen mit Lindt-Produkten fand ich total originell und passend – auf Duschgel wäre ich nie gekommen. Und dass Sie, Schwester Laetitia, sich noch die Zeit genommen haben (statt ein wenig auszuruhen), täglich Updates zu formulieren, sucht seinesgleichen!!!
    Mögen Ihre Kräfte noch lange reichen, der nötige Optimismus Sie nicht verlassen und das Gottvertrauen unerschütterlich bleiben.”

Überwältigende Hilfsbereitschaft – 5. Juni 2022
Am Samstag vor Pfingsten waren überwiegend ehemalige Schülerinnen bei uns und haben einen Großteil unserer Fenster geputzt und so wieder für klare Sicht gesorgt. Der Dreck nach dem Tornado war auch hier enorm! “Danke” nochmals für Ihre selbstlose Unterstützung, Sie haben uns das Gefühl einer “Michaelsfamilie” gegeben. Eine Helferin schrieb mir im Nachgang:

durch
offene fenster
blick zum himmel
DEIN geist weht herein
KOMM

Bei uns gibt es auch Fenster, die man nur erreichen kann, wenn man des Kletterns mächtig ist – auch eine solche junge Frau war unter den Ehemaligen dabei.
Sie schrieb mir: “Vielen Dank für Käseschnittchen, Kuchen, Schokolade und Mineralwasser-Erfrischung. Mir hat der Tag heute bei euch Spaß gemacht…”

DANKE sagen wir auch für die Pakete, die uns erreichen. Einfach so, aufmerksame Geschenke: Kuchen, Gebäck, Schokolade (die Franziskanerinnen aus Aachen waren für uns eigens bei Lindt), Getränke, Obst, Kaffee, Duschgel (bei dem vielen Staub wirklich eine gute Idee) usw. “Nervenfutter und leibliche Stärkung” – mit diesen Worten fasste es eine Wohltäterin zusammen.

Gute Nachrichten am 2. Juni:
Die Klosterkirche ist ab Freitag, 3. Juni, wieder geöffnet!
Herzliche Einladung, besonders zu Pfingsten!

Herzlichen Dank für Ihre große Hilfsbereitschaft! Es haben sich bereits zwölf Personen zum Fensterputzen am 4. Juni angemeldet, das sollte reichen!

Der Zugang zur Klosterpforte ist wieder geöffnet, die Klosterkirche aktuell noch geschlossen. Gäste nehmen wir weiterhin gerne auf.

Update 28.5., 20.00 Uhr:
Die Dächer sind jetzt vollständig mit Folie gesichert und im Haus wird die durch geschlossene Fenster und Türen hineingeschleuderte Mischung aus Sand und Erde auch weniger.
Nächste Woche geht es an die Planungen für die Erneuerung der Dächer und es kann hoffentlich abschließend geklärt werden, ob das Kirchengewölbe sicher ist und wir die Klosterkirche wieder in Betrieb nehmen können. Nach ersten Einschätzungen sieht es gut aus.
Herzlichen Dank allen, die uns mit guten Gedanken, mit Gebäck, frischen Erdbeeren, Geldspenden (bitte Adresse für die Zuwendungsbestätigung angeben) und Einsammeln zahlloser Dachziegelscherben, Metall, Glas, Blätter, Äste… unterstützt haben!

Update 26.5., 14.00 Uhr:
Auch heute arbeiten sieben Gerüstbauer, neun Dachdecker und zwei Schreiner unermüdlich an der Sicherung der Schäden an den Dächern und an den Fenstern. Eine Frau aus Paderborn hat heute Morgen kurzerhand Kekse gebacken und sie zur Baustelle gebracht – einfach so, für die Handwerker zum Vatertag… Eine sehr herzliche Geste, danke!
Die Arbeiten schreiten sehr gut voran und so, wie es aussieht, werden die Männer heute mit allen Sicherungsarbeiten fertig. Wir empfehlen sie jeden Tag Gott, dass er sie fest in seiner Hand halten möge.
Dachflächen, die nicht notdürftig repariert werden konnten, wurden mit Folie abgedeckt, sodass wir jetzt weitgehend regensicher sind, vorübergehend wenigstens. Ein Statiker wird uns hoffentlich bald eine Freigabe der Klosterkirche erteilen. Ohne unsere Kirche fehlt die Mitte von St. Michael – für uns, die Schulen und für die vielen Menschen, die zwischendurch eine kleine Rast in Stille einlegen wollen.
Der Wasserschaden vom Dienstag hält sich gottlob in Grenzen, der Himmel hatte Erbarmen mit uns, Deo gratias!
Rund um’s Haus wird schwer gearbeitet und sehr traurig ist der Blick auf das benachbarte Paderquellgebiet, dessen umgestürzte Bäume gerade in Hackschnitzel verwandelt werden.
Danke für jeden guten Gedanken und für jede Gabe. Ich bin sicher, dass Sie damit beitragen, dass die Maßnahmen so rasch in Gang gebracht werden konnten.
Die nächste Herausforderung besteht darin, die Sanierung auf den Weg zu bringen; es mangelt allein am nötigen Baumaterial…
Ihnen, liebe Leserin, lieber Leser, einen frohen Feiertag und ‘danke’ für Ihre Verbundenheit!
Noch ein Fernsehtipp: Am Dienstag und Mittwoch kam jeweils um 19.30 Uhr ein Beitrag in der WDR-Sendung “Lokalzeit OWL” (in der WDR-Mediathek abrufbar):

WDR-Mediathek Tag 4
WDR-Mediathek Tag 5

Update 24.5., 13.30 Uhr:
Das Gipfel von “schlimm” ist eingetreten: Das Wasser ist im Haus, Decken und Wände sind nass, das Wasser tropft aus den Leuchten…

Update 24.5., 10.30 Uhr:
Verschiedene Dachdecker-Firmen aus NRW setzen sich bei uns ein, damit der Schaden möglichst schnell behoben bzw. zunächst die Dächer gesichert werden können. Da das Gebäude so hoch ist und sehr große Flächen zu bearbeiten sind, wurde entschieden, die Arbeiten zum Teil über ein Gerüst auszuführen, das seit gestern aufgebaut wird. Seit Sonntagmorgen sind einige Dachdecker mit dem Sanieren kleinerer Flächen vom Dachboden aus beschäftigt. Das Gefährlichste sind immer noch massenhaft zerbrochene Dachziegel, die besonders um die Kirche herum an den Rändern liegen und jederzeit zu Boden gehen können. Diese wurden heute Morgen kontrolliert entfernt, sodass eine weitere Firma, die – wie alle anderen – spontan andere Aufträge zu unseren Gunsten abgesagt hat, mit dem Gerüstaufbau an der Kirche begonnen hat. Wenn man das Ausmaß der Katastrophe sieht, ist eigentlih gar nichts mehr “schlimm”, aber tatsächlich eine Steigerung dazu ist es, dass es seit gestern ins offene Kloster und ebenso in die Kirche regnet. Es bleibt abzuwarten, welche Folgen das noch haben wird.
Der Gästebetrieb läuft uneingeschränkt weiter!
Die öffentlichen Gottesdienste und sonstigen Veranstaltungen entfallen vorerst.
Der Zugang zum Kloster über die Pforte ist wieder möglich, die Kirche bleibt gesperrt.
Die Kosten für die Schäden am Gebäude sind abgesichert, danach werde ich mitunter sorgenvoll gefragt, auch nach unserer Bankverbindung – hier ist sie: Augustiner Chorfrauen, IBAN: DE77 4726 0307 0011 1907 02 bei der Bank für Kirche und Caritas, Paderborn
Wenn Sie praktisch helfen möchten und können, lade ich ein zu unserer Fensterputzaktion am Samstag, 4. Juni, ab 9.00 Uhr. Bitte melden Sie sich vorher bei mir per E-Mail und bringen Sie Putzsachen mit: E-Mail schreiben

Update 23.5., 14.00 Uhr:
Zunächst herzlichen Dank an die vielen Menschen, die an uns denken, sich um uns sorgen, Hilfe anbieten, Unterstützung gewähren…! Ein Gast hatte die Idee, uns einen Korb mit Lebensmitteln und einem Strauß Blumen an die Pforte zu stellen, das war besonders originell und tröstlich. Gestern kamen Helfer und Helferinnen, die den Schutt um das Kloster und die Kirche herum selbstlos eingesammelt haben. Tausende kleiner Dachziegel-Fetzen sind vom Sturm übriggeblieben.
Für den Samstag, 4. Juni, planen wir eine Fensterputzaktion, denn neben den Schäden ist das gesamte Kloster, vor allem auf der Süd- und Westseite, enorm verschmutzt. Sollten Sie helfen wollen und können, melden Sie sich bitte unter E-Mail schreiben und bringen Sie die dafür nötigen Utensilien bitte mit! Um so mehr Helfer mitmachen, desto weniger Aufwand ist es für die einzelnen.
Im Laufe des Wochenendes konnten wir vor allem die Paderborner Dachdeckerfirma Happe und Schreinerei Beseler aus Holtheim gewinnen, die die vom Dach drohenden Gefahren abstellen bzw. sich um die Sicherung total zerstörter Fenster kümmern. Der Dachdecker hat befreundete Kollegen aus dem Ruhrgebiet, aus Detmold und vom Niederrhein mitgebracht und so hoffen wir, dass das Dach vor dem nächsten Regen so weit gesichert werden kann, dass uns über vier Etagen ein Wasserschaden im relativ frisch renovierten Klosterinnern erspart bleibt. Das wäre dann nicht nur das Inferno, mit dem wir ohnehin schon konfrontiert sind…
Die Dächer können zunächst “nur” gesichert werden, da es bekanntermaßen schon lange an neuen Dachziegeln mangelt.
Im obersten Geschoß des Klosters war die Druckwelle durch den Sturm so groß, dass sich die Deckenkonstruktion verschoben hat. Sogar inliegende Fenster und Fensterbänke wurden aus ihrer Verankerung geschleudert.
In der Kirche ist die Situation folgende: Das Dach wird nach Fertigstellung der Arbeiten am Kloster gesichert und repariert. Ein Gerüst dafür wird in der kommenden Woche aufgebaut werden. Darüber hinaus muss ein Statiker prüfen, in wie weit das Gebäude in seiner Gesamtheit sicher ist. Da nicht auszuschließen ist, dass das Gewölbe bei Eindringen von Wasser durchbricht, haben wir uns dazu entschlossen, die Kirche zu räumen und vorläufig ganz zu sperren. Das Technische Hilfswerk war gestern bei uns und hat uns dabei geholfen. Die kostbaren Glaselemente wurden ausgebaut und werden außer Haus gesichert.
Des weiteren hoffen wir, dass das für heute angekündigte Gewitter an uns vorüberzieht, denn Regen ins Innere der Gebäude wäre noch eine sehr missliche Zugabe.
Hoffnungsvoll gehen wir Schritt für Schritt weiter und danken nochmals all den vielen Menschen, die uns im Blick und helfende Hände für uns haben!
Update 21.5., 17.00 Uhr:
Vielen Dank für die vielen Hilfsangebote, die uns erreichen! Im Moment ist es so, dass wir auf dem Außengelände nichts weiter in Ordnung bringen können, weil nach wie vor eine erhebliche Gefahr besteht, dass lockere Dachziegel von den Dächern fallen. Die Michaelstraße ist gesperrt, sodass Sie unser Kloster derzeit nicht erreichen können. Für die Sicherung der zahlreichen kaputten Fenster konnten wir kurzfrsitig fachmännische Hilfe gewinnen. Bezüglich der Dächer bleibt weiterhin die große Hoffnung, dass es so schnell nicht mehr regnet. In der kommenden Woche wird damit begonnen, ein Gerüst am Kloster aufzubauen, dann werden die noch vorhandenen Dachziegel entfernt und das Dach mit einer Plane gesichert. Wie es dann weitergeht, ist aufgrund der ohnehin schon vorhandenen Lieferproblematik an entsprechenden Materialien völlig offen. Sollte es vorher stark regnen, gäbe es einen Wasserschaden von solchem Ausmaß, dass wir das Kloster verlassen müssten.
Die Kirche hat in der Prioritätenliste den zweiten Rang, da sie für uns zwar von hohem ideellen Wert ist, aber die möglichen Folgeschäden und -kosten durch Eindringen von Wasser im Vergleich zum Kloster relativ gering wären.
Zu unserem großen Entsetzen gibt es unzählige Schaulustige, Jung und Alt, die sich am vom Tornado betroffenen Gebiet in unserer unmittelbaren Nachbarschaft ergötzen. Es ist unfassbar, aber wahr. Absperrungen werden ignoriert, nur um an Fotos und Vidos zu kommen.
Die vielen alten Bäume um das Kloster herum sind entwurzelt – ein ökologisches Desaster.
Zur Ergänzung ein Bild zum Schmunzeln von unserem Dachboden, von wo aus man inzwischen eine gute Aussicht hat, wäre es nicht so traurig…

Bis auf Weiteres sind alle Veranstaltungen und Gottesdienste im Michaelskloster nicht möglich. Die Kirche und der Zugang zum Kloster sind aus Sicherheitsgründen gesperrt.
Alle Schwestern sind körperlich unversehrt. Kloster und Kirche wurden durch den Tornado am Freitagnachmittag, 20. Mai, schwer beschädigt.

Blick vom Dachboden des Klosters auf den Dom Blick vom Dachboden des Klosters auf den Dom
Dach Gästebereich Dach Gästebereich
Freude durch Kuchenspende Freude durch Kuchenspende
Herausgerissene Fensterelemente Herausgerissene Fensterelemente
Klosterdach Klosterdach
Pfortenbereich Pfortenbereich
Kirchendach von innen Kirchendach von innen
Fenster samt Rahmen aus der Wand geschleudert Fenster samt Rahmen aus der Wand geschleudert
Helfer im Garten Helfer im Garten
Kirchen- (li.) und Klosterdach (re.) Kirchen- (li.) und Klosterdach (re.)
Folie (rechts) macht Hoffnung Folie (rechts) macht Hoffnung
Fenstersicherung Fenstersicherung
Die "grüne Lunge" (Paderquellgebiet) ist dahin Die "grüne Lunge" (Paderquellgebiet) ist dahin
... und nochmal Gerüst ... und nochmal Gerüst
Sorge für durstige Kollegen auf dem Dach Sorge für durstige Kollegen auf dem Dach
Großaufgebot an Dachdeckern Großaufgebot an Dachdeckern
WDR Lokalzeit OWL WDR Lokalzeit OWL
Immer noch Schutt Immer noch Schutt
Klosterkirche Klosterkirche
Abdeckung mit Folie Abdeckung mit Folie
Eindruck vom Dachboden Eindruck vom Dachboden
Fit im Klettern Fit im Klettern
Rest unserer Sat-Schüssel Rest unserer Sat-Schüssel
Kirchendach mit Folie gesichert Kirchendach mit Folie gesichert
Fensterputzen außen Fensterputzen außen
Fenstputzen innen Fenstputzen innen
Catering Catering


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