Augustiner Chorfrau werden

Du hast uns zu dir hin geschaffen, und unruhig ist unser Herz, bis es ruht in dir.

hl. Augustinus (354-430)

Sehnsucht nach Gott

Wir sind mit dem Eintritt am Anfang eines Weges. Die Sehnsucht nach Gott hat uns auf diesen Weg gelockt. Wer einmal an Gott Geschmack gefunden hat, sucht wieder nach Ihm, nach mehr – ein Leben lang.


Die Sehnsucht Gottes ist der Mensch, sagt der heilige Augustinus. Deswegen geht Gott den ersten Schritt zu einer Begegnung. Jede, die diesen An-Spruch Gottes nicht mehr überhören kann, sucht nach einer ihr gemäßen Antwort. Wer wahrhaft Gott sucht, kann seinen Weg auf Dauer nicht allein gehen, denn Gott will uns im anderen Menschen begegnen.

Wir vertrauen darauf, dass jede von uns durch ihre persönliche Lebensgeschichte mit Gott von ihm in diese Gemeinschaft berufen wurde. Gott, der „das Wollen und das Vollbringen in uns bewirkt“ (Phil 2,13), kennt so viele Wege zu den Menschen, wie es Menschen gibt. Deswegen führt er sie auf je einmalige Weise. Vor der Entscheidung Jesus Christus in dieser Lebensform nachzufolgen, hat er selbst die Initiative ergriffen.


Erste Kontaktaufnahme

Unsere Gemeinschaft bietet am klösterlichen Leben interessierten Frauen an, einmal hinter die Fassade des Klosters zu schauen und den Tagesablauf kennenzulernen. Bei einem Aufenthalt Kloster auf Zeit können sie das Leben der Gemeinschaft teilen und so für sich klären, ob das Ordensleben in St. Michael eine für sie passende Lebensform sein könnte.

Darüberhinaus besteht auch die Möglichkeit für unverbindliche Aufenthalte in unserem Gästebereich – ob in Verbindung mit der Teilnahme an Kursen oder einfach für Tage der Stille und Orientierung.


Postulat

Der Weg in die Gemeinschaft führt über verschiedene Phasen über einen Zeitraum von fünf Jahren, in dem die Berufung immer wieder neu geprüft werden kann. Den Anfang macht das Postulat, das in der Regel ein Jahr dauert. In dieser Zeit lernt die sogenannte Postulantin die Gemeinschaft, den Tagesablauf und das Chorgebet näher kennen. Sie wird dabei von einer Schwester begleitet, besonders in der Auseinandersetzung mit den eigenen Glaubens- und Berufungsfragen.


Noviziat

Nach Ablauf des Postulats folgt das Noviziat. Die Novizin kann sich weiter Zeit nehmen, ihren eingeschlagenen Weg ins Kloster zu prüfen. Sie beschäftigt sich intensiv mit der Geschichte und Spiritualität des Ordens, mit der Augustinusregel und den Konstitutionen, dem Stundengebet, der Meditation und Schriftbetrachtung.


Zeitliche Profess

Wenn sich der Entschluss, im Kloster zu leben, in der Noviziatszeit gefestigt hat, kann die Novizin mit dem Einverständnis der Gemeinschaft die zeitliche Profess ablegen. Sie bindet sich damit zunächst für drei Jahre an das Kloster und verpflichtet sich durch das Gelübde, nach den evangelischen Räten (Armut, Keuschheit und Gehorsam) zu leben. Im nun beginnenden Juniorat kann eine Berufsausbildung oder ein Studium wahrgenommen werden. Weiterhin bietet diese Zeit Raum für Reflexion und Vertiefung des Klosterlebens.


Ewige Profess

Am Ende der üblicherweise insgesamt fünf Jahre dauernden Ausbildung kann die Schwester die ewige Profess ablegen. Sie entscheidet sich damit endgültig für das Ordensleben und bindet sich dauerhaft an das Kloster und die Gemeinschaft. Die Feier der ewigen Profess findet im Rahmen einer heiligen Messe statt.


Kontakt

Wenn Sie Interesse haben, unsere Gemeinschaft und unser Leben im Michaelskloster näher kennenzulernen, freut sich Sr. Ulrike auf Ihre Anfrage.

Sr. M. Ulrike Brand
E-Mail schreiben


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