Chorgebet

Wenn ihr in Psalmen und Liedern zu Gott betet, dann sollen die Worte, die ihr aussprecht, auch in eurem Herzen lebendig sein.

aus der Regel des hl. Augustinus

Feier des Chorgebets

Die Stundenliturgie ist ein Frei-Raum des Atemholens. Sie steht in der Spannung zwischen der von Gott geschenkten Freiheit und dem alltäglichen, auch stellvertretenden Gottesdienst.


Fünfmal am Tag kommen wir zusammen, um uns bewusst für das Geheimnis der Nähe Gottes zu öffnen. Wir üben uns ein, in allem Tun und Lassen mit dem Herzen bei Gott zu sein und beziehen dabei auch alle Menschen ein, die die Ereignisse ihres Lebens nicht (mehr) im Licht Gottes sehen können. Gäste sind herzlich eingeladen, mit uns gemeinsam zu beten.


Die Zeiten des Chorgebets sind bewusst über den Tag verteilt. Indem ein Tag durch die Gebetszeiten in seinem Ablauf unterbrochen wird, erlebt der Beter, dass seine Stunden nicht nur von Arbeit und Leistung bestimmt sind, sondern dass er Gelegenheit erhält, sich zu sammeln und zweckfrei einfach da zu sein, sein Denken und Fühlen neu auszurichten. Denn jeder Mensch ist mehr als das, was er zu leisten vermag. Seinen Wert spricht ihm Gott zu. Es ist wohltuend, sich dies täglich von Zeit zu Zeit in Erinnerung zu rufen.


In den Psalmen begegnen wir den religiösen Erfahrungen des Volkes Israel. Wie dieses Volk die Heilstaten seines Gottes in der konkreten Geschichte erlebt, geht es auch uns beim Stundengebet nicht darum, eine Pflichtübung zu erfüllen oder spekulative Überlegungen über Gott anzustellen. Vielmehr möchten wir darin selbst zur Sprache kommen mit allem, was uns ausmacht. So treten wir in einen Dialog mit Gott, der uns heiligt und heilt, indem wir unsere tägliche Verfasstheit mitbringen.

Gebetszeiten


Zurück +