Ordens- und Klostergeschichte
Der Orden der Augustiner Chorfrauen wurde Ende des 16. Jahrhunderts in Frankreich gegründet. 1658 kamen die ersten Schwestern nach Paderborn und gaben Mädchen aus allen sozialen Schichten kostenlosen Unterricht.
1597
In der Weihnachtsnacht teilen Alix le Clerc und vier Gleichgesinnte in der Pfarrkirche von Mattaincourt (Lothringen) der Gemeinde mit, dass sie eine religiöse Gemeinschaft gründen wollen, um darin „alles mögliche Gute zu tun“.
1598
Nachdem Pierre Fourier Klarheit über eine sinnvolle apostolische Aufgabe der kleinen Gruppe gewonnen hat, überträgt er diesen fünf jungen Frauen, Mädchen aller Schichten zu erziehen und kostenlos zu unterrichten. Den zweiten Grundpfeiler der Gemeinschaft bildet das kontemplative Element von Klausur und Chorgebet.
Eröffnung der ersten Schule am 2. Juli in Poussay
1628
Päpstliche Bestätigung des Ordens der „Augustiner Chorfrauen CBMV“ am 15. August
1642
Aufgrund der Wirren des 30-jährigen Krieges und damit verbundener Flucht kommen vier lothringische Chorfrauen nach Münster, wo sie eine neue Wirkungsstätte finden.
1658
Auf Wunsch des Fürstbischofs Dietrich Adolph von der Reck erfolgt am 28. März die Neugründung von Münster aus zunächst in einem Haus auf dem Kamp, wo auch bald eine Frei- und eine Kostschule für Mädchen eröffnet wird.
1669
Im April ziehen die Schwestern in das so genannte Meyer’sche Haus an der Pader, das ihnen Fürstbischof Ferdinand von Fürstenberg schenkt. Sie richten es als Kloster ein und weihen es dem hl. Joseph.
1694
Fürstbischof Hermann Werner von Wolff Metternich zur Gracht erbaut Kloster und Kirche und stellt sie unter das Patronat des Erzengels Michael.
1697
Einweihung der innen barock gestalteten Michaelskirche. Fassade in flämischem Barock; Baumeister: Ambrosius von Oelde
1803
Das Michaelskloster entgeht als einziges Frauenkloster der Säkularisation wegen der außerordentlich erfolgreichen Lehrtätigkeit der Schwestern.
1878
Beschlagnahmung des Klosters während des Kulturkampfes: Aufbruch nach Neufvilles (Belgien), alte und kranke Schwestern bleiben im Kloster.
1887
Rückkehr des Konventes aus der Verbannung
1888
Wiedereröffnung der höheren Töchterschule
1909
Staatliche Anerkennung der Schule als „Höhere Lehranstalt“
1921
Eröffnung einer „Realgymnasialen Studienanstalt“ mit Zulassung zur Universität
1925
Neugründung von Kloster und höherer Mädchenschule St. Hildegard in Hagen
1936
Verbot zur Fortführung der 1. bis 4. Klasse der Vorschule
1940
Schließung der Schule und des Internats durch die Nationalsozialisten
1945
Zerstörung der Kirche, der Schule und von Teilen des Klosters beim Großangriff auf Paderborn am 27. März
1946
Wiederaufnahme des Unterrichts in der „Oberschule für Mädchen“
1949
Umbenennung der Schule in „Neusprachliches Gymnasium für Mädchen“
1950
Eröffnung der „Privaten Realschule St. Michael“
1997
400-jähriges Jubiläum der Ordensgründung in Lothringen
1999
Auflösung des Konventes St. Hildegard in Hagen; fünf Schwestern schließen sich dem Konvent in St. Michael an.
Gründung des „Freundeskreises St. Michael“
2005
„Zukunftswerkstatt“ zur Neuorientierung für das klösterliche Leben
2007
Neugestaltung des Innenraums der Michaelskirche
2008
Sanierung des Klostergebäudes
2012
Übergabe der Trägerschaft unserer Schulen St. Michael an das Erzbistum Paderborn.
2014
Abschluss der Generalsanierung und Erweiterung des Wohnbereichs für Gäste und Mieter
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